Zu einer zuverlässigen Diagnostik im Labor gehört grundsätzlich die fachgerechte Durchführung von Probenahme, Lagerung und Transport, die allgemein als Präanalytik bezeichnet wird.Die Kultivierbarkeit der Keime wird hierdurch gesichert und zugleich ein überwucherndes Wachstum von Begleitflora verhindert.
Lagerung im Kühlschrank (4-8°C) | Lagerung bei Raumtemeratur (max. 25°C) | Lagerung bei 37 °C |
Bronchiallavage (BAL) | Abstriche (max. 24 Std. danach im Kühlschrank bei 4 – 8 °C) | Urin-Nährbodenträger |
Bronchial-/Trachealsekret | Blutkulturen | |
Sputum | Katheterspitzen | |
Urin* | Punktate | |
Ejakulat* | Gewebe / Bioptate | |
Stuhl | Aszites | |
Liquor |
* Bei Verdacht auf Gonokokken kurze Probenlagerung und schnellstmöglicher Transport ins Labor.
Bitte vermerken Sie auf dem Überweisungsschein, wenn der Urin durch Blasenpunktion oder Einmal-Katheterisierung gewonnen wurde, da in diesen Fällen andere Kriterien für die quantitative Beurteilung gelten. Der Urin sollte möglichst vor Beginn einer antibakteriellen Chemotherapie gewonnen werden. Schnellstmöglicher Transport, unbedingt bis zum Transport gekühlt bei 4 °C lagern!
Am besten geeignet ist der erste Morgenurin. Idealerweise sollten zwischen Uringewinnung und letzter Miktion 3 – 5 Stunden liegen, um eine korrekte Keimzahl zu ermitteln.
Eine Katheterisierung sollte wegen des Risikos der Keimeinschleppung nicht routinemäßig erfolgen. Wie bei Mittelstrahlurin erfolgt die Abnahme morgens, bzw. 3 – 5 Stunden nach der letzten Miktion und nach gründlicher Reinigung der Urethralmündung und Umgebung. Nach Einführen des Katheters wird die erste Urinprobe analog der des Mittelstrahlurins verworfen und anschließend mind. 5 – 10 ml in einem sterilen Gefäß aufgefangen und in eine Urinmonovette umgefüllt.
Bei liegendem Dauerkatheter den Urin nicht aus dem Auffangbeutel, sondern direkt aus dem proximalen Abschnitt des Katheters entnehmen. Hierfür den Katheter abklemmen und warten, bis sich der Katheterschlauch mit Urin gefüllt hat. Nach Desinfektion mit einer sterilen Spritze den Schlauch punktieren, 5 – 10 ml Urin abziehen und in eine Urinmonovette umfüllen. Im Fall eines Katheterwechsels ist die Probe durch den neuen Katheter zu entnehmen.
Da bei Patienten mit liegendem Dauerkatheter häufig hochresistente Keime vorkommen, ist bei Katheterwechsel oder bei der Probennahme ganz besonders auf die Einhaltung von hygienischen Bedingungen zu achten, um eine Weiterverbreitung zu verhindern und nosokomiale Infektionen zu vermeiden.
Voraussetzung ist eine gut gefüllte Blase. Unter sonographischer Lokalisation und Kontrolle kann die Punktion problemlos durchgeführt werden. Die Hautoberfläche sorgfältig desinfizieren, mind. 5 – 10 ml Urin entnehmen und in eine Urinmonovette umfüllen. Bitte vermerken Sie dies unbedingt auf dem Überweisungsschein, da jede Keimzahl als diagnostisch signifikant anzusehen ist.
Durch suprapubische Aspiration von Blasenurin ist eine Kontamination der Probe nahezu ausgeschlossen. Dieser Eingriff sollte jedoch nur nach strenger Indikationsstellung durchgeführt werden.
Bei der Uringewinnung mit Einmalplastikklebebeuteln bei Säuglingen und Kleinkindern ist eine sorgfältige Reinigung der Genito-Anal-Region erforderlich. Dieses Verfahren ist lediglich als orientierende Untersuchung anzuwenden. Die bakteriologischen Befunde sollten mit Zurückhaltung interpretiert werden.
Sammelurin ist nur geeignet bei Verdacht auf Blasenbilharziose (Schistosoma haematobium) bei Patienten nach Aufenthalt in Endemiegebieten (Afrika, mittlerer Orient). Bei dieser Fragestellung sind mehrfache Untersuchungen von Sammelurin empfehlenswert. Die Eiausscheidung ist um die Mittagszeit (11-15 Uhr) und nach körperlicher Arbeit am höchsten. Falls der Urin nicht innerhalb von 1 - 2 Stunden untersucht werden kann, 1 mL 37 %iges Formalin pro 100 ml Urin zugeben. Dies bitte auf dem Überweisungsschein vermerken.
Urinmonovette: Mit der Urinmonovette 10 mL Urin aus dem Probensammelgefäß aufziehen. Soll der Urin auf Tuberkulose untersucht werden, werden 30 - 50 ml Urin benötigt.
Die Urinmonovette muss gekühlt (Kühlschrank 4 – 8 °C) gelagert werden, um das Überwuchern der Infektionserreger durch Kontaminanten (z. B. Standortflora der Harnröhre) zu vermeiden. Die Kühlung verhindert ebenso die Vermehrung von potentiellen Infektionserregern, was zu einer falsch hohen Keimzahl führen würde.
Der Urin-Nährbodenträger besteht aus zwei Nährmedien, die nach vollständigem Eintauchen in den Urin und Inkubation bei 37 °C über mindestens 12 Stunden eine Aussage über die Keimzahl erlauben. Urin-Nährbodenträger haben im Vergleich zur Verwendung von Nativurin einige Nachteile:
In der Regel sollten 2 – 3 Stuhlproben von unterschiedlichen Tagen eingesandt werden, da hierdurch die Nachweisrate darmpathogener Erreger deutlich zunimmt.
Die Proben nicht sammeln!
Der Stuhl sollte nicht mit Urin, Wasser in der Toilette oder mit Rückständen von Reinigungsmitteln in Berührung kommen, da diese das Ergebnis negativ beeinflussen können.Mit dem Löffelchen aus dem Probengefäß eine ca. walnussgroße Probe an verschiedenen Stellen entnehmen und in das Probengefäß geben.
Bei flüssigem Stuhl 3 – 5 ml einsenden (Stuhlröhrchen zu einem Drittel füllen).Gibt es auffällige Stuhlbestandteile (Schleimflocken, blutige Stuhlbestandteile etc), ist die Entnahme an diesen Stellen bevorzugt durchzuführen, da hier die Konzentration der Erreger am größten ist.
Allgemeine Bakteriologie für Salmonella, Campylobacter, Yersinien und Shigella, spezielle virologische, bakteriologische und parasitologische Untersuchungen bitte kennzeichnen.
Bei Verdacht auf bakteriell bedingte Lebensmittelintoxikation und -infektion durch Lebensmittelvergifter im engeren Sinne (Staphylococcus aureus, Clostridium perfringens, Bacillus cereus, Clostridium botulinum) bitte auf dem Einsendeschein vermerken und ggf. mit dem Labor Rücksprache halten.
Den Stuhl bis zur Abholung gekühlt (Kühlschrank bei 4 – 8 °C) lagern, um ein Überwuchern der enteropathogenen Erreger durch die physiologische Stuhlflora zu vermeiden.
Tabelle 1: Stufendiagnostik, Gastrointestinale Infektionen.
Indikation: abdominale Beschwerden oder Screeninguntersuchungen nach dem Aufenthalt in tropischen oder subtropischen Endemiegebieten, persistierende Diarrhoe und Abdominalbeschwerden auch in der einheimischen Bevölkerung, opportunistische Infektionen bei immunsupprimierten und HIV-Patienten mit Diarrhoe oder unklare Eosinophilie.
Aufgrund zeitlich schwankender Ausscheidung von Wurmeiern und Protozoenzysten wird die Untersuchung von 3 Stuhlproben an 3 verschiedenen Tagen empfohlen, wobei der Abstand zwischen den Proben 1 – 3 Tage betragen sollte. Der Stuhl sollte aus den weicheren Anteilen entnommen werden und das Stuhlröhrchen etwa zur Hälfte gefüllt sein.
Bei Verdacht auf Enterobius vermicularis (Oxyuren) ist eine Stuhlprobe ungeeignet. Da das Weibchen des Madenwurms in der Nacht zur Eiablage zum Anus wandert, können die Eier im Tesafilm-Abklatschpräparat von der Analhaut lichtmikroskopisch nachgewiesen werden. Hierfür wird morgens, direkt nach dem Aufstehen und vor dem Waschen der Perianalregion ein durchsichtiger Klebestreifen (ca. 5 cm lang) mehrfach mit der Klebeseite auf die Analhaut gedrückt. Den Streifen anschließend möglichst straff, faltenfrei und ohne Luftblasen auf einen Glasobjektträger kleben. Den Objektträger in die bruchsichere Umverpackung stecken und in das Labor einsenden.
Da fast alle Darmparasiten Dauerformen (Eier, Zysten) produzieren, ist der Versand von nativem Stuhl innerhalb von 24 Stunden möglich. Allerdings sollte diese Transportzeit bei warmer Witterung nicht überschritten werden. Bei V. a. Amöben und Lamblien körperwarmen Stuhl/Duodenalsaft (nativ ohne Zusätze gewinnen, mind. 5 - 10 ml) unverzüglich in das Labor senden.
Am geeignetsten ist das erste Morgensputum. Ggf. Prothesen entfernen und den Mund gründlich mit Leitungswasser spülen (kein Mundwasser). Mehrfach tief ein- und ausatmen. Nach jedem Atemzug die Luft 3 – 5 Sekunden anhalten. Die Sputumproduktion wird hierdurch gefördert. Erneut tief Luft holen und dann das Sputum (> 2 ml) in das Sputumröhrchen abhusten. Bei erfolgloser Expektoration kann durch Inhalation von 5- bis 10%iger NaCl oder mit Mucolytika nachgeholfen werden. Der Patient sollte darüber aufgeklärt werden, dass Sputum kein Speichel ist. Richtig gewonnenes Sputum zeigt sich in der Regel mikroskopisch (< 10 Epithelzellen und > 25 Leukozyten/Gesichtsfeld [100fach]).
Das Sputum bis zur Abholung gekühlt (Kühlschrank bei 4 – 8 °C) lagern.
Die Diagnose Mucoviszidose sollte auf dem Überweisungsschein vermerkt werden.
Über den Arbeitskanal eines Bronchoskops Flüssigkeit aus einem größeren Bronchus aspirieren und in ein steriles Röhrchen mit Schraubverschluss geben. Unter Sicht aus dem Infektionsherd gewonnenes eitriges Material hat eine hohe diagnostische Spezifität und Sensitivität. Gegenüber Sputum und Trachealsekret ist die Kontaminationsgefahr vermindert. Achtung: Anästhetische Gele können antimikrobiell wirken. Benötigte Materialmenge: > 1 ml. Das Material anschließend im Kühlschrank bei 4 – 8 °C lagern.
Nach einem Wechsel der Trachealkanüle bzw. des Tubus einen sterilen Katheter einführen und das Sekret so weit wie möglich aus den tiefen Abschnitten des Bronchialbaums aspirieren. Sekret in ein steriles Röhrchen mit Schraubverschluss geben und im Kühlschrank bei 4 – 8 °C lagern.
Benötigte Materialmenge: > 1 ml.
Leukozyten im Grampräparat müssen nicht unbedingt auf eine Infektion hinweisen, da der mechanische Tubusreiz eine Entzündung hervorrufen kann. Trachealsekret ist häufig mit Mundflora kontaminiert.
Mund mit Leitungswasser ausspülen. Zunge mit einem Spatel herunterdrücken und mit dem Tupfer die entzündeten bzw. sekretbedeckten Stellen der Tonsillen, des Gaumenbogens oder der hinteren Rachenwand durch kräftiges Abdrücken abstreichen. Wenn möglich die Wangenschleimhaut und die Zunge nicht berühren. Den Tupfer in das Transportmedium einführen und bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern.
Bei Verdacht auf Diphtherie das Sekret unter der abgehobenen Pseudomembran entnehmen oder ggf. vom Kehlkopf. Diese Verdachtsdiagnose bitte auf dem Überweisungsschein vermerken.
Die Verdachtsdiagnose Plaut-Vincent bitte auch auf dem Überweisungsschein vermerken.
Sekrete oder Abstriche gezielt von entzündeten Stellen abnehmen, den Tupfer in das Transportmedium einführen und bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern.
Bei Nasophayrngealabstrichen den Kopf des sitzenden Patienten um ca. 70° nach hinten neigen, Abstrichtupfer in eine Nasenöffnung einführen und den Tupfer tief in Richtung Nasopharynx vorschieben, da hier respiratorisches Epithel vorhanden ist. Das Ende des Tupfers ist in der Mitte des projizierten Abstandes zwischen Nase und der Ohrmuschel zu erwarten. Dann den Tupfer dort einige Sekunden belassen, unter Rotation langsam zurückziehen und unter sterilen Bedingungen in das Transportgefäß überführen.
NEJM Procedure: Collection of Nasopharyngeal Specimens with the Swab Technique.
Unter Sicht von den Läsionen oder vom Exsudat entnehmen und den Tupfer in das Transportmedium einführen und bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern. Spülflüssigkeit nativ in einem sterilen Röhrchen einsenden.
Zur physiologischen Standortflora in Nasen-Rachen-Raum und Ohren gehören vergrünende Streptokokken, koagulasenegative Staphylokokken, apathogene Corynebakterien und Neisserien. Bei diesen Erregern wird keine weitere Differenzierung und Resistenztestung vorgenommen.
Von potentiell pathogenen Erregern wie z. B. hämolysierenden Streptokokken, S. aureus, Pneumokokken und Enterobakterales wird ein Antibiogramm erstellt. Eine weitere Bewertung und Entscheidung über eine Antibiotikatherapie sollte im klinischen Kontext erfolgen, da auch gesunde Keimträger vorkommen.
Bei V. a. Konjunktivitis Bindehautabstrich: Augenlid des betroffenen Auges ektropionieren, mit sterilem Tupfer mehrfach über die Konjunktiva streichen, ohne die Haut der Lider zu berühren, danach Tupfer in das Transportmedium überführen.
Glaskörperpunktat, Spülflüssigkeiten bei V. a. Endophthalmitis nativ in sterile Röhrchen überführen.
Spezielle Untersuchungen wie Adenovirus, Herpes simplex Virus oder Varizella Virus, Chlamydia trachomatis bitte auch auf dem Überweisungsschein vermerken.
Tupfer oder Röhrchen bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern.
Die Konjunktividen sind häufig transient mit Keimen der physiologischen Hautflora besiedelt, daher ist eine Interpretation der Ergebnisse schwierig. Potentiell pathogene Erreger wie z. B. hämolysierende Streptokokken, S. aureus, Pneumokokken und Enterobakterales werden identifiziert und eine Resistenztestung durchgeführt.
Je nach Lokalisation der Genitalinfektion wird beim Mann in erster Linie Urethralsekret, ggf. auch Prostatasekret oder Ejakulat untersucht, bei der Frau in erster Linie Urethral-, Vaginal- oder Cervixsekret. Je nach Körperöffnung Abstriche mit dünnem oder dickem Tupfer wählen. Die Sekrete müssen gezielt aus dem Infektionsbereich, also möglichst ohne Kontamination mit der physiologischen Flora der Genitalschleimhäute gewonnen werden.
Am besten morgens vor der ersten Miktion oder frühestens 3 Stunden nach der letzten Miktion abnehmen. Nach Reinigung der Harnröhrenmündung den Tupfer vorsichtig ca. 2 cm in die Urethra vorschieben und langsam drehen. Tupfer in das Transportmedium einführen und bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern.
Nach Reinigung der Harnröhrenmündung wird die Prostata vom Rektum aus massiert und das ausfließende Exprimat in einem sterilen Gefäß oder mit einem Abstrichtupfer aufgefangen und bei Raumtemperatur bis zur Abholung gelagert.
Oberflächlichen Schleim am Muttermund nach Spekulumeinstellung mit einem sterilen Tupfer entfernen. Tupfer ca. 1 – 2 cm in den Cervixkanal einführen und rotierend Material gewinnen. Den Tupfer ohne die Vaginalschleimhaut zu berühren entfernen und in das Transportmedium einführen und bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern.
Bei Endometritis-Verdacht sollte ein durch Doppellumen geschützter Abstrich erfolgen, um eine Kontamination mit der Cervical- oder Vaginalflora zu vermeiden.
Sekret nach Spekulum-Einstellung gezielt mit einem Abstrichtupfer vom oberen hinteren Scheidengewölbe entnehmen. Tupfer in das Transportmedium einführen und bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern.
Bei Wundinfektionen sollte auf dem Überweisungsschein folgendes vermerkt sein:
Jede Wunde wird in kürzester Zeit nach ihrer Entstehung mit Mikroorganismen oberflächlich kontaminiert oder kolonisiert. Die für die Infektion relevanten Mikroorganismen befinden sich unter Krusten, an Wundrändern und am Wundgrund. Somit ergeben Abstriche von oberflächlichen Bereichen offener Wunden und Ulzera kaum aussagekräftige Befunde.
Vor der Probenahme die oberflächlichen Sekrete und fibrinöse oder nekrotischen Beläge mit steriler physiologischer Kochsalzlösung entfernen. Vom Wundgrund und aus den Wundrandbezirken ohne Berührung von nicht-lädierten Bereichen des Wundrandes, unter leichtem Druck, mit dem Tupfer Material entnehmen. Den Tupfer in das Transportmedium einführen und bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern.
Indikation für MRSA Screening:
Geeignete Abstriche sind Abstriche aus dem Nasenvorhof (Verwendung eines gepoolten Abstrichtupfers – 1 Tupfer in beide Nasenvorhofe einführen), Rachen, Leiste, Axillar und ggf. Wunde. Den Tupfer bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern.
Indikation für MRGN Screening:
Geeignete Abstriche sind Rektalabstriche (Tupfer ca. 5 cm bis hinter den Analschließmuskel einführen, danach mehrmals drehen und in das Transportmedium mit Erhaltungsmedium einbringen), Rachen- und/oder Nasenabstriche ggf. Wundabstriche oder Abstriche aus bekanntem Nachweisorte. Den Tupfer bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern.
Indikation für VRE Screening:
Geeignete Abstriche sind Rektalabstriche (Tupfer ca. 5 cm bis hinter den Analschließmuskel einführen, danach mehrmals drehen und in das Transportmedium mit Erhaltungsmedium einbringen), ggf. Wundabstriche oder Abstriche aus bekanntem Nachweisorte. Den Tupfer bei Raumtemperatur bis zur Abholung lagern.
Für alle bakteriologischen bzw. mykologischen Untersuchungen können Sie die folgende Abstrichtupfer verwenden. Diese Abstriche sind auch für PCR Untersuchungen geeignet.
Abstrich dick und dünn mit Amies - Transportmedium für kulturelle Untersuchungen
Abstrich dick und dünn mit Amies - Transportmedium für kulturelle Untersuchungen.
Abstrich dick und dünn mit schwarzem Medium (Agar Tupfer) für kulturelle Untersuchungen.
Hinweis: Je nach Lieferswierigkeiten können unterschiedliche Abstrichtupfer verfügbar sein. Bitte für die Bakteriologie/Mykologie nur Tupfer mit Medium und keinen trockenen Tupfer benützen.
Beispiele: Gelenkpunktat, Pleurapunktat, Aszites.
Es ist auf ausreichende Hautdesinfektion zu achten. Die Hautoberfläche an der Punktionsstelle mit 70 %igem Alkohol desinfizieren, die Einwirkzeit (1 Minute, bei Gelenkpunktion mindestens 3 Min.) unbedingt einhalten und anschließend eine zweite Desinfektion durchführen. Alkoholisches Desinfektionsmittel vor der Punktion verdunsten lassen. Unter aseptischen Bedingungen mit einer sterilen Spritze möglichst viel Material (mind. 2ml) aspirieren und in ein steriles Röhrchen mit Schraubverschluss geben. Die Probe kann auch in eine BacT/ALERT PF Plus Flasche (PEDS-Flasche) überimpft werden. Genaue Prozedere siehe Blutkulturen. Die Lagerung bis zur Abholung erfolgt bei Raumtemperatur.
BacT/ALERT PF Plus Flasche (PEDS-Flasche) der Firma BioMérieux oder steriles Röhrchen.
Es sollten immer zwei Flaschen (aerob und anaerob) beimpft werden. Die unbeimpften Flaschen sind bei Raumtemperatur und geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung zu lagern. Vor Gebrauch sind die Flaschen auf Anzeichen von Beschädigung, mögliche Kontamination (z. B. Trübung) oder Verfall zu kontrollieren und ggf. zu verwerfen.
Bei Kinder < 2 J. oder mit einem KGW bis 20 Kg sind spezielle Kulturflaschen mit angepasster Zusammensetzung des Nährmediums (BacT/ALERT PF Plus) zu verwenden.
Für die Knochenmark Punktate, analog zu den Blutukulturen, entnehmen Sie bitte die folgenden Flaschen:
Das Material sollte in Abhängigkeit der klinischen Diagnose gewonnen werden. Mykobakterien können nicht in der Gramfärbung mikroskopisch dargestellt werden. Sie wachsen ebenso nicht auf Standardnährböden, deshalb ist eine gezielte Anforderung auf dem Probenbegleitschein erforderlich.
Tabelle 2: Empfohlenes Untersuchungsmaterial und Mindestmengen zur Diagnostik von Mykobakterien.
Untersuchungsmaterial | Mindestensmenge | Hinweise |
---|---|---|
Sputum (erstes Morgensputum besonderes geeignet) | 2 – 5 ml | möglichst geringe Kontamination mit Speichel, kein Sammelsputum (wenn ja, einen Zeitraum von 1 Std. nicht überschreiten), bei Kindern Magennüchternsekret oder Magenspülwasser vorziehen, 3 Proben an 3 verschiedenen Tagen |
Bronchialsekret, Trachealsekret | 2 – 5 ml | bronchoskopisch zu gewinnen, Kontamination mit Begleitkeimen aus der Rachen- und Mundflora möglich |
Bronchoalveoläre Lavage-Flüssigkeit | 20 – 30 ml | |
Urin (Morgenurin nach Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr am Vorabend) | mind. 30 ml | Kein Mittelstrahlurin, keine Sammelurinproben, 3 Proben an 3 verschiedenen Tagen |
Stuhl | ca. 1 – 2 g | zusätzlich endoskopisch gewonnenen Biopsien, nur bei Patienten mit zellulärem Immundefekt |
Gewebe, Biopsien | so viel wie möglich | Steriles Röhrchen ohne Zusätze, sterile isotone Kochsalzlösung gegen Austrocknung zugeben, zusätzlich histologische Untersuchung empfohlen |
Punktate, Aspirate | Liquor möglichst 3 – 5 ml, andere Körperflüssigkeiten möglichst 30 – 50 ml | |
Magenspülflüssigkeit | 20 – 30 ml | |
Magennüchternsekret | 2 – 5 ml | |
Abstrichtupfer | Nicht geeignet | alternative Probenahmen: Aspirate, Punktate, Biopsien, Geschabsel |
Sperma, Prostatasekret | steriles Röhrchen ohne Zusätze |