Pentagastrin stimuliert die Sekretion von Calcitonin in den C-Zellzellen der Schilddrüsen. Patienten mit einem medullären Schilddrüsenkarzinom oder ein C-Zellhyperplasie weisen im Vergleich zu gesunden Personen nach Stimulation einen pathologisch erhöhten Calcitoninanstieg auf, wobei dieser bei Frauen geringer als bei Männern ausfällt.
Allergie gegen Pentagastrin, starker Hypertonus z. B. bei Phäochromozytom.
Der Test wird am liegenden und nüchternen Patienten durchgeführt. Vor Testbeginn wird einen Venenverweilkanüle gelegt.
Zeit | Gabe von | Blutentnahme | |
Analyt | Material | ||
0 min | Calcitonin | Serum gefroren | |
0,5 µg/kg Körpergewicht Pentagastrin in 10 s intravenös | |||
2 min | Calcitonin | Serum gefroren | |
5 min | Calcitonin | Serum gefroren |
Bei ca. 80 % der Patienten nach 20 Sekunden Flush-Symptomatik.
Der Test sollte unbedingt am nüchternen Patienten durchgeführt werden, da z. B. Alkohol und Calcium die Calcitoninsekretion stimulieren. Die Stabilität des Calcitonins ist nur im tiefgeforenen Zustand gegeben, bei – 20 °C ist es etwa 6 Wochen stabil, bei 4 °C (Kühlung) nur 1 Stunde, so dass bei unsachgemäßer Lagerung oder Transport mit falsch negativen Calcitoninkonzentrationen zu rechnen ist.
Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol, Pantozol oder Lansoprozol erhöhen die Calcitoninkonzentration und sollten vor einem Pentagastrintest abgesetzt werden. Bei Niereninsuffizienz kommt es zum verzögerten Abbau des Calcitonins, so dass hier mit erhöhten basalen Werten zu rechnen ist.
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Lehnert, H.: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Thieme 3. Auflage 2010: 175, 512
Schäffler, A. et al.: Funktionsdiagnostik in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Springer 1. Auflage 2009: 39