Hoden

HCG-Test

Prinzip des Tests

Choriongonadotropin (HCG) ähnelt strukturell dem Lutropin (LH) und kann daher auch den Lutropin-Rezeptor stimulieren. Erfolgt dies an den Leydig-Zellen des Hodens, so sezerniert dieser beim gesunden Mann, stimuliert durch das Choriongonadotropin (HCG) Testosteron, dessen Anstieg im Serum/Plasma gemessen werden kann.

Indikation

  • Nachweis von funktionstüchtigen Leydig-Zellgewebe bei Verdacht auf Anorchie im Rahmen eines bilateralen Kryptorchismus
  • Nachweis von Leydig-Zellgewebe bei Intersexualität (Pseudohermaphroditismus masculinus)
  • Abklärung einer Hypospadie bei Verdacht auf 5α-Reduktasemangel
  • Differentialdiagnose zwischen primärem und sekundärem männlichen Hypogonadismus

Kontraindikationen

Behandlung mit Phenprocoumon (Marcumar®), da die Gefahr von Muskeleinblutungen infolge der intramuskulären Injektion besteht.

Durchführung

 Zeit  Gabe von Blutentnahme
    Analyt Material
0 min
(08:00 h - 10:00 h
 

Testosteron
(Dihydrotestosteron)

Serum/Plasma
 

5.000 IE Choriongonadotropin (HCG) intramuskulär bei Erwachsenen,
bei Kinder 5.000 IE/m² Körperoberfläche, höchstens aber 5.000 IE

   

72 h
(08:00 h - 10:00 h)

 

Testosteron
(Dihydrotestosteron)

Serum/Plasma

Bewertung

  • Bei erwachsenen Männern findet sich normalerweise ein 1,5- bis 2,0-facher Anstieg der basalen Testosteronkonzentration. Im Senium fällt der Anstieg niedriger aus.
  • Ein Anstieg auf > 30 nmol/L zeigt bei Männern eine normale endokrine Hodenfunktion an.
  • Bei präpubertären Jungen findet man einen Anstieg auf > 4,0 nmol/L, niedrigere Anstiege weisen auf einen primären Hypognadismus hin.
  • Bei Verdacht auf 5a-Reduktasemangel: Der Konzentrationsquotient Testosteron/Dihydrotestoteron ist häufig > 30 nach Stimulation

Fehlerquellen

Choriongonadotropin wird im Fettgewebe schlechter resorbiert als im Muskelgewebe, so dass insbesondere bei adipösen Patienten ein versehentliche Injektion in das Fettgewebe zu einer unzureichenden Testosteron­stimulation führen kann, was wiederum ein falsch negatives Ergebnis nach sich zieht.

Literatur

Lehnert, H.: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Thieme 3. Auflage 2010: 528
Schäffler, A. et al.: Funktionsdiagnostik in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Springer 1. Auflage 2009: 94

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